Zwei, die dabei waren.
Als fest stand, dass wir zur Topcat WM nach Biograd fahren, haben wir uns entschlossen, damit unseren Jahresurlaub zu verbinden und in der Woche zuvor auch bei der Tourenwoche mitzumachen.
Gut, das Segeln ist durch die Bora etwas zu kurz gekommen, trotzdem hat es viel Spaß gemacht. Eine K3-Flotte hat sich von den vielen Schwimmern nicht abhalten lassen, als erste gleich ein paar Schläge zu segeln.
Fast 50 Teilnehmer mit 19 Booten fanden sich zur Tourenwoche auf dem Campingplatz ein, so dass es beim Begrüßungsabend am Sonntag auf dem eine große Tafel gab mit vielen Leckereien von fleißigen Händen vorbereitet.
Ab dem nächsten Tag hieß es warten… Die Bora hielt sich hartnäckig. Da kam es gerade recht, dass für Mittwoch der Landausflug mit dem Reisebus geplant war. Morgens trafen sich die gut gelaunten Tourensegler, und los ging es in Richtung Krka Wasserfälle. Während die einen zu Fuß vom Parkplatz zu den Wasserfällen wanderten, nahmen andere das Ausflugsschiff und ersparten sich so viel Schweiß. Warm war‘s… Wir wurden aber entschädigt mit einer einmaligen, paradiesischen Flusslandschaft. Die Krka schlängelt sich mal durch canyonartige Schluchten, mal entlang sanfter, begrünter Hänge. An den Ufern sahen wir zahlreiche Festungsruinen, auf den großflächigen Seen eine einsame Klosterinsel, und nicht nur an den Aussichtspunkten blickten wir auf perfekte Fotomotive. Doch das beeindruckendste war der Fluss selbst. Über sieben große Wasserfälle sowie dutzende Anstauungen, Verengungen und Stromschnellen überwindet er 46 Höhenmeter. Und auf jedem einzelnen zeigt er ein neues, faszinierendes Gesicht.
Anschließend ging es mit dem Bus in die Altstadt von Sibenik. Nach kurzer Besichtigungstour fuhren wir bei guter Stimmung weiter nach Primosten. Rings um die Altstadt laden traumhafte Strände zum Sonnenbaden und zum Sprung ins kristallklare Meer ein. Das haben wir uns dann auch gegönnt und Abkühlung beim Baden gefunden. Nach einem erfrischenden Getränk im Straßencafé fuhren wir in eine Konoba zum Abendessen, wo wir die dalmatinischen Köstlichkeiten schon vorbestellt hatten. Hier klang der Tag in gemütlicher Runde aus, bis es zu später Stunde wieder zurück nach Biograd ging.
Obwohl die Bora nur wenige Segelmöglichkeiten zuließ, hatten wir viel Spaß beim Fachsimpeln und Austausch von Tipps und Tricks. So konnten wir und weitere 11 Teams das eigene Boot gut für die WM vorbereiten.
Silvia Tonn
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Im Oktober 2015 bei der Cat-Regatta am Brombachsee kamen wir mit Willi Kaup und Wolfgang Gommel ins Gespräch. Sie planten schon für 2016 die Tourenwochen. Willis Reise ging an die Ostsee und Wolfgangs Tour nach Biograd in Kroatien, wo im Anschluss auch die Topcat WM stattfinden sollte. Die Frage, ob wir auch mit unserem Nacra mitfahren könnten, war schnell beantwortet.
Wir entschieden uns schon auf dem Heimweg für Biograd, und prompt kamen nach der Anmeldung per Post schon die ersten Unterlagen wie Seekarten und Aufkleber.
Voller Vorfreude auf einen sonnigen Urlaub kamen wir am Freitag bei einem heftigen Gewitter an. Doch nach einem kleinen Nickerchen weckte uns die Sonne und von Wolken und Regen keine Spur mehr. Wir sind dann direkt zum Strand und ins Meer. So muss Urlaub sein!
Für die Boote war ein kleiner Steinbruch reserviert, wo wir das Schiff in Ruhe aufbauen konnten. Wir entdeckten leider viel zu spät die Stromleitung, die vor dem Tor des Steinbruchs hing. Shit happens! Also den Mast wieder legen.
Am Abend fand die gemütliche Willkommensparty statt.
Morgens konnte man dann die berüchtigte Wolkenwalze über dem Velebit-Gebirge beobachten. An Segeln war erstmal nicht zu denken. Mit Stadtbummel in Biograd, Revier- und Toureneinweisung und Baden war es trotzdem kurzweilig.
Dienstag dann die ersten Segelversuche. Eine Herausforderung war das Verlassen des Strandes durch die schwimmende Menschenmenge – Hafenkino pur! Der Yachtclub Biograd hat aber rasch dafür gesorgt, dass während der Aus- und Einfahrt der Katamarane der Bereich von Schwimmern und Tretbooten freigehalten wurde. Ab Donnerstag hieß es dann nur noch segeln bei konstantem Doppeltrapezwind. Schöne Inseln mit malerischen Buchten – das Leben kann sooo schön sein!
Wir blieben auch während der WM-Woche. Bei den Ablegemanövern der Regattateilnehmer waren zupackende Hände immer gefragt. Wir haben uns jeweils ins Wasser gestellt und den Seglern geholfen, einen sicheren Weg nach draußen zu finden.
Danach konnten wir in aller Ruhe unsere Segeltage beginnen. Wir segelten mit Marion und Peter (K2 AUT), die ebenfalls nicht an der WM teilnahmen. Ein Ziel war eine kleine Bucht auf der Rückseite von Pasman. Das Anlegemanöver war nicht leicht, Steinfelsen und jede Menge Seeigel am Boden. Wir machten dann an einer Boje fest und schwammen zum Strand. Die Suche nach etwas zu essen endete in einem urigen Restaurant, wo für uns Vier mit sehr herzlicher Bedienung ein hervorragendes Essen zubereitet wurde. Der Holzkohlegrill wurde eigens für uns angeworfen. Die Stimmung war perfekt. Bier und selbst gebrannter Schnaps aus einem gefüllten Wasserglas verfehlte neben dem Essen seine Wirkung nicht. Das Besteigen der Boote stellte sich als besondere Herausforderung dar. Mit auffrischendem Wind erreichten wir im Doppeltrapez gegen 20 Uhr wieder den sicheren Hafen.
Wir möchten uns auch hier noch einmal ganz herzlich bei Wolfgang und seinem Team für die ganze Organisation und das Gelingen eines wunderschönen Segelurlaubs bedanken. Auch ohne eigenen Topcat haben uns Alle in ihrer Mitte aufgenommen. Es war eine tolle Zeit, die wir nicht missen wollen und hoffentlich irgendwann noch einmal mit euch verbringen dürfen.
Iris & Meinolf