Touren-Segeln soll Spaß machen und jedem Mitsegler ein Höchstmaß an Sicherheit gewähren. Trotz allen Regelungen, Trainings und gemeinsamen Abstimmungen steht aber die Grundregel aller seemännischen Aktivitäten an erster Stelle, nämlich dass jeder Schiffsführer für sein Boot und seine Mannschaft eigenständig die Verantwortung trägt.
Mit den folgenden Punkten wollen wir einen grundlegenden Codex festlegen, der auf Basis der Erfahrungen der vergangenen Jahre für das Tourensegeln mit Topcat-Katamaranen empfohlen wird. Diskussionen und eure zusätzlichen Erfahrungen dazu sind herzlich willkommen und dienen dazu, diese erste Version ständig zu verbessern und anderen Seglern zugänglich zu machen. Insofern teilt uns eure Erfahrungen und Tipps bitte mit.
7 Grundregeln auf dem Wasser
- Der Skipper/Schiffsführer/-in ist an Bord verantwortlich, daher trifft letztlich allein sie/er die Entscheidungen
- Immer Schwimmweste tragen
- Immer Verbindung zum Schiff haben
- Ausschau halten
- Auf dem Schiff
- Auf andere Schiffe (z. B. Wegerecht, Hilfestellung)
- Auf das Wetter
- Eigene Grenzen anerkennen und sich im Rahmen der Fähigkeiten verhalten und weiterentwickeln
- Gegen die Natur (-gewalten) wird nicht gekämpft, wir respektieren und nutzen diese
- Segler schützen die Umwelt (z.B. Müll, Uferzonen, Lärm)
Bootspapiere/Versicherung
- Meßbrief oder sonstiger Eigentumsnachweis (z. B. Yachtregister)
- Bootshaftpflichtversicherung (Deckungssumme mind. 3 Mio, Nicht nur Kopie des Versicherungsscheins, sondern auch die aktuelle Bestätigung der Beitragszahlung))
- Bootskaskoversicherung (freiwillig)
Ausrüstung Boot
Es gilt als selbstverständlich, dass Boot inklusive Leinen und Segel in einwandfreiem Zustand sind. Um die Sicherheit auf dem Wasser zu erhöhen und für die Touren gerüstet zu sein, ist folgende Ausrüstung verbindlich vorgeschrieben bzw. empfohlen:
- Pro Boot muss mindestens ein Notsignal (z.B. Nico Signal) vorhanden sein und am Körper getragen werden.
- Schleppleine ca. 15 m Länge (am besten schwimmfähig)
- Paddel
- Ein Anker (am besten Klappdraggen) ca. 1,5 – 2 kg ist nicht verpflichtend, alternativ Leine/n zum Festmachen an einer Boje (evtl. mit vorbereiteter Hahnepot).
- Wasserdichte Beutel für Landkleidung und/oder Verpflegung.
- Wasserdichter Beutel für Handy (Handynummern der Mitsegler vorher einspeichern)
- „Notfallbox“ (wasserdicht) mit z.B.: Tape, Leine, Schäkel, Gummistropp, Karabiner, Splint mit Splintring, Taschenmesser oder Mehrzweckwerkzeug, Pflaster, Verbandspäckchen)
- falls vorhanden Kompass, Hand-/Armband-GPS
- Unterlegschaumstoffstreifen für Kiesstrand oder Betonrampe
Vorbereitung vor Ausfahrten
- Wetter- und Revieranalyse
- angemessene Kleidung (Auskühlung, Kopfbedeckung)
- Sonnenschutz
- Kontrollen: Schäkel, Sicherungsringe, Verknotungen usw. (ggf. abtapen)
- Mann-über-Bord-Manöver durchführen (Jedes Boot für sich und jedes Crewmitglied)
Regeln für Kat-Ausfahrten
- Mindestens 2 Boote
- Maximalabstand 500 m
Regeln für größere Gruppen
- Routenbesprechung mit Wettervorhersage
- Festlegung „Führungsboot“
- Bei Flaggenzeichen oder wehendes Segel oder Crew stehend winkend bedeutet in Rufweite kommen
- Bei Problemen auf einem Boot direkt oder indirekt das Führungsboot informieren (Notsignal zunächst nur bei direkter Gefahr für Leib oder Leben)
- 2er-Bootsteams festlegen (wie bei Einzelausfahrt)
- Interne Abstimmung und Info an Führungsboot
- Direkte gegenseitige Beobachtung und Hilfestellung
- Das nächstliegende 2er-Team unterstützt bzw. übernimmt Kommunikation zum Führungsboot
Wichtig: Diese Regeln müssen in der Gruppe wiederholt besprochen, verinnerlicht und bewußt geübt werden.
Version 2, September 2016