Home Foren Technik und Vermessung Fragen zum K3X Antwort auf: Fragen zum K3X

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gregorLgregorL
Teilnehmer

Hallo,

Robert kann ich nur vollumfänglich zustimmen.

Da ich aber beide K3/K3X segle bzw. gesegelt bin und weder der Jüngste noch der Schwerste bin, kann ich es mir nicht verkneifen, noch etwas anzumerken.

1. Traveller mit Spinlock ist für mich das Praktikabelste. das gilt sowohl in Böen als auch um den Druck für Leichtgewichte ab 11-12kn rauszubekommen. Voraussetzung ist immer eine wirklich maximal dichte Grossschot, sonst funktioniert das Prinzip nicht und die guten Segeleigenschaften reduzieren sich.

2. Auf der Kreuz am hinteren Beam stehen auch bei mehr Wind ist keine gute Idee; die Segeleigenschaften verändern sich sehr nachteilig. Überhaupt sind richtige Stecker an der Kreuz ungewöhnlich, den Lee-Schwimmer mal wegstecken passiert, ist aber gut zu kontrollieren.

3. Raumschots unter Reacher kommt auch der Traveller ins Spiel. Aufgrund der höheren Bootsgeschwindigkeit kommt der scheinbare Wind als Halbwind daher, ergo muss das Gross in Halbwindstellung sein d.h. der Traveller steht auf Höhe des Ausreitgurtes. Sehr positiver Nebeneffekt, bei der Halse ist der Druck im Gross viel geringer und die Kentergefahr minimiert.

4. Stecker unter Reacher. Beim X ist der klassische Stecker mit Bohren des Lee-Rumpfes aufgrund der Rumpfform fast kein Problem und mit etwas Aufmerksamkeit sehr gut kontrollierbar. Aufgrund des grossen Riggs gibt es bei Welle mit dem X ein Luxusproblem. Man ist u.U. deutlich schneller als die Welle und bohrt mit beiden Rümpfen beim Bergabfahren in die nächste Welle. Das gibt dann veritable Stecker mit Handstandüberschlag-Charakter. Der K3 ist aufgrund des Vorschiffs etwas sensibler bei Raumwind. Er erfordert hier einfach ein konzentriertes Segeln und damit rechtzeitiges Abfallen bzw. Fieren der Reacherschot; Schlafmützen werden hier im Wasser schnell wieder wach.

Allgemein gilt, man muss das immer austesten und vielleicht auch mal über die Grenze gehen, wenn es die Sicherheit erlaubt, damit man weiss, wo die Grenze ist.

Der K3 ist ein wunderbares Boot und ich wünsche noch viel Spass damit.