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- Dieses Thema hat 6 Antworten sowie 3 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 3 Jahren, 7 Monaten von cattop aktualisiert.
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6. Februar 2021 um 18:50 Uhr #9468cattopTeilnehmer
Hallo Robert
Danke für die ausführliche Antwort, so langsam wird die Sache klar. Irgendwie verstehe ich einen komplizierten V12
Dieselmotor besser als das ( vermeintlich ) einfache Segel.
Im Grunde genommen wird sich das Boot entgegen der Ausströmrichtung des Föhns bewegen, durch die Segel und die Rumpfgeometrie kommt es noch zusätzlich zu einer Ablenkung der Bewegung, oder ?
Das ein kleiner Haarfön den Katamaran nicht bewegen wird ist klar, mir ging es ja nur um das Gedankenexperiment.
Gruß cattop
2. Februar 2021 um 16:38 Uhr #9464RobertTeilnehmerMan nimmt hier die Propellergleichung, die Zilokowsky Fomeln für Raketen sind massebezogen, im Grundsatz aber sehr ähnlich.
Man wird sich in die entgegengesetzte Richtung der Ausströmrichtung des Föhns bewegen. Hält man also diesen von hinten an das Segel fährt man rückwärts. Bei allen Winkeln abseits von 0° und 180° wird die Rumpfgeometrie entsprechend des Verhaltens gegenüber Abdrift die Richtung leicht verschieben. Sofern wir aber von einem handelsüblichen Haarföhn ausgehen und nicht von einer modifizierten Heißluft-Schneekanone, ist die Bewegung so gering das hier die Widerstände quasi vernachlässigbar werden. In der Interaktion mit dem Segel gilt actio = reactio. Selbst bei idealen Wirkungsgrad der Segel würde nur exakt der Schub von den Segeln erzeugt welcher vorher in umgekehrter Richtung vom Föhn erzeugt wurde. Die Gesamtwirkung inklusive Segel ist somit kleiner als ohne Segel. Auch den die Segel von vorne angeströmt werden erzeugen sie eher Widerstand als Vortrieb, senken somit den erzeugten Schub und geben diesem lediglich eine leicht andere Richtung. Hinzu kommt der extrem begrenzte Luftstrom bzw. dessen Durchmesser, womit die Engergie sehr schnell in der Umgebung dissipieriert. Eine Zirkulation zur Erzeugen von Auftrieb am Flügelsystem Segel bildet sich hier nicht aus, dafür ist die Strömung zu schwach und im Umfang zubegrenzt.
Zur Frage: Föhn von vorn in 45° wirkend erzeug Bewegung in ca. 44°-42° je nach Föhn. Wirkrichtung 135° sollte eine Bewegung in etwa 135-137° erzeugen. Bei 180° folgt eine Bewegung in 180°
30. Januar 2021 um 16:06 Uhr #9460cattopTeilnehmerHallo Jens, hallo Robert
@ Jens : Du hast vollkommen recht, ich habe tatsächlich Entzugserscheinungen vom Segeln und corona-bedingt auch Langeweile daheim.
@ Jens + Robert : Ich habe Eure Antworten folgendermaßen verstanden:
Der Vortrieb des Bootes wird durch den Rückstoß Effekt des Föhns erzeugt, quasi wie der Rückstoßeffekt einer Rakete.
Der Vortrieb des Bootes wird nicht ( oder kaum ? ) durch das Anblasen des Segels erzeugt.
Aber wie fährt das Boot jetzt ?
Wenn ich die Segel von vorne anblase, Winkel 45°, entspricht etwa segeln am Wind, fährt das Boot vorwärts, oder ?
Was passiert wenn ich das Segel achterlich anblase, aus 135°, entspricht etwas segeln mit raumen Wind . Fährt das Boot dann vorwärts weil
die Luftmasse die Segel umströmt ? Oder schräg rückwärts, entgegen der Luftrichtung des Föhns ?
Was passiert wenn ich das Segel genau von hinten anblase, 180°, platt vor dem Wind, wie ein Rahsegel. Fährt das Boot dann vorwärts oder rückwärts ?
Je mehr ich drüber nachdenke, umso weniger klar wird mir das 🙂
Viele Grüße
cattop
30. Januar 2021 um 12:28 Uhr #9459Jens (Only4Me)TeilnehmerLieber Robert,
danke mal wieder für die kurze und auch für Leute wie mich verständliche Erklärung. Auch wenn es immer lustig ist, wenn Leute über ein Thema
diskutieren, die keine Ahnung von der Materie haben..-). Bei der Gelegenheit auch – jetzt ernsthaft – danke für die Tipps letzte Saison, mit denen du nie geizts und die immer sehr hilfreich sind!
In der Hoffnung auf eine schöne Saison
Jens25. Januar 2021 um 13:20 Uhr #9439RobertTeilnehmerDas Boot fährt immer, nur für die Frage in welche Richtung ist die Ausrichtung des Föhns entscheident. Der Föhn selbst erzeugt hierbei den Vortrieb, die Segel würden diesen von achtern angeblasen vermindern und von vorne angeblasen in der Richtung verändern. Die Segel haben einen viel zu kleinen Wirkungsgrad als das sie den Schub des Föhns aufzuheben oder wirklich zu verstärken.
Der Schub des Föhns lässt sich berechnen über die Formel: Schub(F) = Ausströmfläche des Föhns (A) * Ausströmgeschwindigkeit (v) zum quadrat * der Luftdichte.
Die Luftdichte wird mit Erhöhung der Heizstufe geringer daher nimmt auch der Schub ab. 😉
24. Januar 2021 um 13:54 Uhr #9432Jens (Only4Me)TeilnehmerDa hat aber einer Langeweile, oder Entzugserscheinungen :-). Mich würde (natürlich nur bei a) viel mehr interessieren, ob das Boot bei Heizstufe 2 schneller oder langsamer fährt als bei Heizstufe 1?
Viele Grüße
Jens
23. Januar 2021 um 21:56 Uhr #9431cattopTeilnehmer..was passiert eigentlich wenn ich mich ( bei Windstille ) mit einem Föhn auf meinen Katamaran stelle und das Segel anblase ?
Wenn meine bescheidenen Kenntnisse des Segelns mich nicht verlassen müßte
a.) das Boot fahren wenn ich das Segel von vorne oder seitlich anblase, also quasi „am Wind“ oder „halben Wind“ fahre. Das Segel würde dann als Strömungssegel ( = Schratsegel ) arbeiten.
b.) das Boot fährt nicht / nur wenig wenn ich das Segel achterlich anblase, also quasi „raumen Wind“ oder vor dem Wind fahre. Das Segel würde dann als Widerstandssegel ( =Rahsegel ) arbeiten.
Wer stimmt zu ? Wer ist anderer Meinung ?
P.S.: Es versteht sich von selbst dass dies ein Gedankenexperiment ist, keine ernsthafte Idee.
Gruß cattop
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