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- Dieses Thema hat 13 Antworten sowie 9 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 11 Monaten, 2 Wochen von K2-2266 aktualisiert.
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21. November 2023 um 18:18 Uhr #12014K2-2266Teilnehmer
Die Konfiguration des Gennakers hat historische Gründe. Ursprünglich wurde der K3 Einhand ohne Spi und Fock oder zu zweit mit Fock, ohne Spi gesegelt.
Dann kam vor Jahren (2009 ? ) der Bergespi oder Gennaker dazu. Diese Konfiguration wurde für ein Jahr getestet und für gut befunden. Segler ohne Spi waren schnell chancenlos.
Von da an war das die Konfiguration, die in den Klassenregeln beschrieben war; Einhand mit Spi im Bergesack.
Der Rollgennaker kam ursprünglich für den K2 /K2X im Jahr 2018, wenn ich mich richtig erinnere. Wieder wurde ein Jahr getestet und gelernt und danach wurde der Rollgennaker in die Klassenregeln für den K2 / K2X aufgenommen. Dafür durfte der K2 nicht mehr Einhand gesegelt werden.
Natürlich hatten viele von uns K2-Seglern einen Spi im Bergesack, nur durften wir den offiziell nicht auf Regatten segeln. Das haben wir inoffiziell trotzdem gemacht.
Nachdem die Werft also den Rollgennaker als Werftzustand deklariert hatte, kam der in die Klassenregeln für den K2.Die Werft nutzt selbstverständlich den Rollgennaker auch an anderen Booten. Dazu gibt es den in 2 Größen, Touri und Regatta.
Würde man jetzt den Rollgennaker in die Klassenregeln beim K3 aufnehmen, würden viele Segler wieder für einiges Geld umrüsten. Das ist nicht gewollt.
Liebe Grüße
Dirk4. November 2023 um 9:37 Uhr #11988alpgliderTeilnehmer@Dirk: Danke für die aufmunternden Worte! Ich werde kommen.
Allerdings frage ich mich, wieso nicht auch die „kleineren“ Konfigurationen zugelassen sind. In der Regel hat man doch mit mehr Segelfläche die besseren Aussichten auf einen Sieg. Wenn ich dann mit weniger Fläche unterwegs bin, bin ich doch selber Schuld. Ich persönlich würde da jetzt erst mal keine gesonderte Wertung für mich verlangen. Aber ich kann mir natürlich vorstellen, dass dies dann mit der Zeit gefordert würde und die Wertung und so weiter viel komplizierter würde.
Die WM nächstes Jahr am Gardasee wäre natürlich Mega. Aber dazu ist die Kombination aus Können und Alter wohl sowieso nicht auf meiner Seite. Aber vielleicht braucht jemand eine Vorschoter? Ich werde mich wohl mal anbieten, falls meine Urlaubsplanung das zulässt.
Grüße Peter
P.S. Das Bergen des RG werde ich üben. 😉
4. November 2023 um 6:32 Uhr #11987K2-2266TeilnehmerHallo Alpglider,
nach den Klassenregeln muß der K3X Einhand und mit dem Gennaker im Bergesack gefahren werden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, daß die Segler aus der aktiven Regatta-Szene bei kleineren Regatten (Brombachsee z.B.) etwas dagegen haben, wenn ein K3X in einer anderer Konfiguration mitfährt. Bei einer WM oder IDB wird natürlich auf die Einhaltung der Regeln geachtet. Dafür werden bei einer WM auch alle Boote vermessen. Bei einer IDB sollten zumindest Stichproben gemacht werden.
Um richtig Segeln zu lernen, ist eine Regatta der beste Ort, den wir uns vorstellen können. Die Topcat-Szene ist, bis auf die angesprochenen großen Wettbewerbe, keine Ansammlung von kleinlichen Korinthenk… Wir sehen uns als ambitionierte Hobbysegler und da sollte jeder willkommen sein.Ich stelle mir das Bergen des RG Einhand recht schwierig vor. Dafür hast du beim Setzen einen zeitlichen Vorteil. Der RG ist flacher geschnitten als der „normale“ Gennaker. Du wirst Vorwind also nicht so tief wie andere K3 fahren können.
Wie die Wertung bei deiner Teilnahme gehandhabt wird, muß man vor Ort mit den anderen Seglern besprechen.
Komm einfach, hab Spaß und lerne mit uns.Viele Grüße
Dirk (K2X 3177)3. November 2023 um 10:51 Uhr #11986alpgliderTeilnehmerHallo,
ich habe zu dem Thema noch eine Frage:
Wenn ich die Klassenregeln richtig verstanden habe, ist es nicht erlaubt mit einem K3/K3X und Rollgennaker an einer Regatta teilzunehmen. Oder intepretiere ich da etwas falsch?
Ich habe mich nämlich für einen K3X Touring entschieden und das erst jetzt so gelesen. Das wäre natürlich schade, da ich bei Gelegenheit auch mal eine Regatta fahren wollte.
Danke und Gruß
Peter
8. Juni 2021 um 18:39 Uhr #9792FalkoTeilnehmerHallo Zusammen,
das „K2-Schlachtschiff“ hat auch getestet. Nach dem Steckerbad in der Ostsee war Katwaschmaschine in Leipzig am Schladitzer See letzte Woche angesagt.
Bei 3 kn Wind war Durchkentern und Aufrichten angesagt. Kat auf die Seite gelegt und dann versucht durchzukentern. Die Luft in der RG-Wurst ist da ganz schön im Wege. Bin dann am Mast bis zu den Salingen hochgelaufen und Volker hat gezogen, ehe der Kat dann doch durch ging. Aus der RG-Wurst ein nicht enden wollender Luftblasenstrom. Aufrichten in normale Kenterlage; Aufrichtleine bisschen kurz, verlängert mit Einstieghilfeleine und dann gings ohne Probleme, der RG spielt da keine Rolle
Aufstellen aus normaler Kenterlage mit RG in normaler Position Amwind/Halbwind ( 10-15cm runter ) und auch weiter runter gelassen ( 1m ) ging ohne Probleme. Bisschen gewöhnungs- bzw. übungsbedürftig, wenn noch ne Leine mehr im Weg ist, beim Draufbleiben auf dem Trampolin wenn der Kat wieder rumkommt.
Bei viel Wind, Mann über Bord und danach Kenterung muss schnell gehandelt werden, der Kat treibt ab. Durch die Luft in der RG-Wurst kentert der Kat bei intaktem Mast nicht von selbst durch, das geht nur durch Nachhelfen.
Den RG komplett aufs Trampolin runternehmen macht im normalen Regattageschehen nicht wirklich Sinn. Für Langstrecken wie „Rund Texel“ oder „Rund Hiddensee“ macht das eher was aus. Aber auch da mal vorher unter unterschiedlichen Wind und Wellenbedingungen das Setzen, Bergen und Befestigen auf dem Trampolin checken.
Grüsse und bleibt gesund Falko und Volker
23. Mai 2021 um 13:40 Uhr #9759K2-2266TeilnehmerIch habe noch eine Anmerkung zu Roberts super Schilderung. Auf unserem K2 wird das Spifall vor dem Setzen des RG voll durchgesetzt, weil nur dann das Gennaker-Stag auf der richtigen Spannung ist. Nach dem Bergen lassen wir aus dem Fall ca. 10 cm raus, damit für den Amwindkurs der Mast mittels Großschot wieder etwas nach hinten gebracht werden kann und ein günstigerer Mastfall erreicht wird.
Nach einer Kenterung haben wir als eine der schwersten K2-Mannschaften das Boot ohne Ablassen des RG nicht aufrichten können.Viele Grüße Paul und Dirk
19. Mai 2021 um 18:37 Uhr #9741RobertTeilnehmerWir haben mittlerweile schon ein einige Regatten mit dem Rollgennaker gefahren. In punkto Handling insbesondere beim setzen gibt es keine andere Aussage als das der Rollgennaker hier dem Reacher deutlich überlegen ist. Wenn zwei Boote mit unterschiedlichem System gleichzeitig setzen ist das RG Boot je nach Wind 2-5 Bootslängen weg bis das Reacher-Boot in voller Fahrt ist. Auf dem Kurs selbst nehmen sich die Systeme wenig mit leichten Vorteilen für den Reacher was insbesondere die Tiefe auf dem Kurs angeht. Bei Schlägen die Richtung Halbwind gehen kann man den Rollgennaker länger fahren als den Reacher, bei letzerem muss ggf. erst etwas tiefer gefahren und dann ohne zur Bahnmarke gefahren werden. Beim Bergen ist der Unterschied recht gering, das Timing ist beim Reacher aber nicht so entscheident gegenüber dem Rollgennaker da man letzeren nur Tief vor dem Wind bergen bzw. einrollen kann. Auf der Kreuz hat sich gezeigt das die „Wurst“ nur bei leichtem Wind zu minimalen Einbußen führt. Das vollständige Ablassen der Rollgennaker wurde von verschiedenen Teams probiert hat sich aber als kaum gewinnbringend gezeigt. In den Manövern ist es ähnlich, ob der Rollgennaker die Wende negativ beeinflusst ist bisher nicht festzustellen. Beim Aufrichten nach einer Kenterung sorgt das Wasser im RG dazu das mehr Masse benötigt wird sofern der Gennaker nicht ca. 1-1,5m abgelassen wird.
Diese Erkenntnisse beziehen sich insbesondere auf den K2X beim K3 ist das System kleiner, was einen größeren Vorteil auf dem Kurs für den Reacher bedeutet. Die Handlingvorteile bleiben erhalten.
18. Mai 2021 um 22:52 Uhr #9739OlsenTeilnehmerHallo zusammen,
Es ist ja schon einige Zeit vergangen, seit dieser Thread eröffnet wurde.Hat inzwischen jemand Erfahrungswerte wie der Rollgennaker im Vergleich zum Reacher läuft.
Mich würde zu den Fragen von topK3at noch interessieren, ob sich der gerollte Gennaker in Punkto Höhe laufen, in der Wende bei langsamen Manövern und beim Bootspeed bemerkbar macht.
Ist das Handling wirklich soviel unproblematischer als beim Reacher?Vielen Dank für eure Meinungen.
20. November 2017 um 15:11 Uhr #2495Martin_STeilnehmerMoin,
ich hab so eine Rollgenua auf einem Weta gefahren. Im Vergleich zum Reacher auf dem K3 einfacher in der Handhabung aber nicht unbedingt schneller. Vielleicht ist der Reacher sogar schneller in der Tüte, als auf der Rolle. Einfacher ist in jedem Falle das Setzen. Klemme auf, an der Schot ziehen und los gehts. Ich hatte auch nie Leinensalat oder bin über eine Shot gefahren.
Für die Vorwindkurse ist es kein Vorteil vor der Fock noch eine „Wurst“ hängen zu haben. Auf dem Weta gab es eine Rollvorrichtung mit Endlosleine.
Mit der Trommel vorher kam es vor, dass das Segel nichr ganz eingerollt werden konnte, weil die Leine zuende war. Wenn das Segel nicht sauber weggerollt wurde,
kann bei viel Wind schnell daraus ein Flattermann werden.Martin
17. November 2017 um 10:01 Uhr #2474topK3atTeilnehmerHallo Jakob,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich werde das Thema beobachten und mir dann überlegen ob ich eventuell umrüste oder nicht.
Vielleicht komme ich auf der BOOT2018 mal am Stand vorbei…Bis dahin viele Grüße
topK3at17. November 2017 um 9:50 Uhr #2473Jakob@TOPCATTeilnehmerHallo TopK3at,
den Rollgennaker (RG) haben wir dieses Jahr mit dem neuen K4X eingeführt und dann als Option für andere Modelle übernommen.
Wie Du richtig erkannt hast, ist der RG (als Rollgenua würde ich Ihn noch nicht bezeichnen 😉 ) für den Freizeitbereich konzipiert, und das Setzen und Bergen ist natürlich wesentlich einfacher als beim klassischen Bergesystem mit Reacher (R). Damit der RG sich vernünftig einrollen lässt, ist er im Vergleich zum Reacher wesentlich flacher geschnitten:
– Der RG lässt sich durch den flachereren Schnitt wesentlich höher fahren – bis zum Halbwindkurs.
– Im Raumschotsbereich (engl. für Broad Reach = Reacher) hat der klassische Reacher durch den bauchigen Schnitt mehr Druck als der Rollgennaker.
– Vom subjektiven Gefühl macht der Rollgennaker genau so viel Spaß und Speed wie ein klassischer Reacher. Der Rollgennaker ist immer noch ein Gennaker und nicht zu unterschätzen.
– Durch das einfache Setzen und Bergen ist der RG besonders zum Einhandsegeln ideal. Der Einstieg ins Gennaker-Segeln geht mit dem Rollgennaker leichter.
– Die Umrüstung ist recht umproblematisch, das einzige, wofür man Werkzeug braucht: Der Block vorne am Spibaum muss abgenommen werden (Nieten aufbohren), der neue Bügel benutzt weitere die vordere Bohrung, die hintere Bohrung muss neu gemacht werden. Man kann theoretisch die Umrüstung Rückgängig machen!Gerne demonstrieren wir Dir den Rollgennaker auf der Messe (z.B der Boot in Düsseldorf) oder bei einem unserer Probesegelevents nächstes Jahr (stehen aber noch nicht fest).
Falls Dun das Video noch nicht kennst: https://www.youtube.com/watch?v=mzc5siUp1D4
Beste Grüße aus der Werft!
17. November 2017 um 7:19 Uhr #2472topK3atTeilnehmerHallo Walter,
ich habe es mir schon gedacht, dass ich mit der Frage ein weinig früh bin.
Dann warten wir mal ab wie sich das entwickelt. Bei uns im Revier sind auch eine Menge TOPCAT unterwegs. Vielleicht kann ich im Laufe der Saison einen Eindruck bekommen, wenn eine „Rollgenua“ auftaucht und man einen direkten Vergleich hat.
Ich werden dann berichten….Danke & Grüße
topK3at16. November 2017 um 22:20 Uhr #2471StrukTeilnehmerHallo, topK3at!
Antworten auf deine Fragen werden dir vermutlich erst nach Beginn der Segelsaison 2018 gegeben…
Das Rollgenuasystem gibt’s ja erst seit Kurzem.
Die optionalen Rollgenuas bei den Topcats werden noch nicht viele gesegelt haben.
Vielleicht fragst du bei der Werft nach ?
Außer dem vorhandenen Spibaum müssen wohl alle Teile getauscht werden, das kostet doch
laut TOPCAT-Ersatzteilliste einiges:
Nr. TC970K3 – Nachrüstset Rollgennacker K3 = € 1.670,–
Auch am Spibaumende sind andere Beschläge (Furler) notwendig.Beste Grüße
Walter15. November 2017 um 13:30 Uhr #2469topK3atTeilnehmerHallo zusammen,
hat jemand Erfahrungswerte wie sich der Unterschied vom herkömmlichen Spi zur neuen Rollgenua anfühlt?
Ich meine nicht das Händling, das ist schon klar, sondern das reine Bootsgefühl.
– Geschwindigkeit
– welche Kurse laufen gefühlt besser oder schlechter
– lohnt sich der Umstieg von Spi auf Rollgenua, wenn man mal das Handling außer acht lässt? (nicht für Regatta)
Beim K3 ist die Rollgenua ja immerhin 3 qm kleinerDanke und Grüße
topK3at -
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