Home Foren Stammtisch Strömungsvorgänge im Heck Antwort auf: Strömungsvorgänge im Heck

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RobertRobert
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Gemeint ist bei all diesen Begriffen im Grunde das gleiche, die Erklärung ist in Theorie und Praxis nicht ganz trivial.

Sinnvoll ist es hier zwischen zwei Zuständen zu unterscheiden, langsame Fahrt und schnelle Fahrt. Für unseren Fall ist langsam immer dann wenn das Boot nicht ausreichend Fahrt um am Heck eine Rückströmung des Wassers zum Spiegel zu verhindern. Diese Rückströmung entsteht immer dann wenn das Wasser nicht genug Energie hat um einer Geometrieänderng zu folgen. Der Spiegel bzw. die Kante an dessen Rändern sind scharfkantig und somit wäre eine nahezu unendlichhohe Engergie notwendig um eine anliegende Strömung zu halten. Daher sollte der Spiegel bei langsamer Fahr nicht eintauchen um die Rückströung und den damit verursachten Ströungswiderstand zu minimieren. Da man den Spiegel selten sieht kann man sich auf ein anderen Indikator stützen ob das Heck zu tief im Wasser ist, das Plätschern des Wassers am Spiegel, welches auch als blubbern oder gurgeln wahrgenommen werden kann. Das Boot saugt sich in seiner eigenen Heckwelle bzw. der Rückströmung fest.

Bei schneller Fahr hat das Boot so viel Fahrt das die Strömung am Heck von der Oberfläche abreißt und somit ein Loch in die Wasseroberfläche reißt. Eine Rückströmung zum Spiegel ist so nicht mehr vorhanden wie auch der damit verbundene Widerstand. Zudem kann das Boot weiter nach achtern getrimmt werden um am Bug zusätzliche wasserbenetzte Fläche aus dem Wasser zu bekommen und somit den Widerstand weiter gesenkt werden. Allerdings hat das Grenzen den je Tiefer das Heck im Wasser ist desto mehr Fahrt bracht man für einen vollständigen Abriss. Der ideale Abriss ist dann erreicht wenn der Wellenberg des zusammenlaufenden Kielwassers am weitesten vom Heck entfernt ist. Das Volumen welches als Loch am Heck ins Wasser gerissen wird zählt im übrigen als Auftriebvolumen welches die Flächenreduktion begünstigt, das Boot wird virtuell fortgeführt.